Eindrücke aus der neuen Werkstatt
17. Juli 2020: Inbetriebnahme des Neubaus
Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach dem ersten Spatenstich hat die BSVG das neue Betriebsdienstgebäude und die neue Werkstatt auf dem Busbetriebshof in der Lindenbergallee in Betrieb genommen. „Wir freuen uns sehr, dass wir unseren Mitarbeitern jetzt moderne Arbeits- und Sozialräume zur Verfügung stellen können. Auch mit der neuen Werkstatt werden die Arbeitsabläufe deutlich optimiert“, sagt BSVG-Geschäftsführer Jörg Reincke. „Nach dem Neubau des Stadtbahnbetriebshofs wird ein deutliches Bekenntnis für die Zukunft des ÖPNV in Braunschweig ausgesendet. Der Omnibusbetriebshof wird komplett erneuert. Das Signal: Wir sehen den ÖPNV als wesentlichen Baustein der Mobilitätswende und investieren deshalb in die moderne Infrastruktur“, fügt Oberbürgermeister Ulrich Markurth hinzu.
„Seit ihrem Bau 1958 war die alte Werkstatt durchgehend in Betrieb, an 365 Tagen im Jahr. Der Neubau war deshalb nötig“, erklärt Jörg Reincke. Durch große Fenster und Glaskuppeln in der Decke können die Mitarbeiter in der Werkstatt nun das Tageslicht viel besser nutzen. Die Tore an der Tankanlage erkennen die Busse jetzt automatisch, so dass diese direkt Informationen dazu bekommt, wie viel Kraftstoff und wie viel Motoröl das Fahrzeug benötigt. „Dinge, die bisher manuell eingegeben und ausgeführt werden mussten, passieren jetzt automatisch“, so Reincke weiter. Auch die neue Waschanlage funktioniert optimiert. Der Geschäftsführer erklärt: „Wir sparen pro Bus etwa zwei Minuten bei der Vorbereitung für den nächsten Betriebstag. Bei 140 Bussen, die das pro Tag betrifft, ist das viel Zeit.“ Bisher wurde jedes Fahrzeug zweimal pro Woche gewaschen, künftig sind drei Wäschen pro Bus und Woche möglich. Mit zwei Hochständen ist die BSVG für künftige Antriebstechnologien gerüstet. „Die Batterien der Elektrobusse und der Hybridbusse befinden sich in der Regel auf dem Dach der Fahrzeuge. Die Hochstände sind also wichtig, um auf die technische Entwicklung zu reagieren.“ Die neue Werkstatt ist ein Meilenstein für die BSVG, ihr Bau war allerdings ein Kraftakt. „Der Abriss der alten und der Bau der neuen Werkstatt mussten während des Betriebs stattfinden. Hier wird jeden Tag im Jahr gearbeitet“, so Reincke.
Der Neubau des Gebäudes – die Werkstatt umfasst gut 2000 Quadratmeter und die Verwaltungs- und Sozialräume gut 1400 Quadratmeter – ist Teil der Gesamtsanierung des Busbetriebshofs. Er hat 11,5 Millionen Euro gekostet. Verantwortlich für den Entwurf und die Umsetzung war das Architekturbüro „Decker Architekten & Ingenieure“ aus Braunschweig. Nächste Schritte sind der Abriss des alten Bürogebäudes und der Fahrzeughallen sowie deren Neubau. Auf gut 10.500 Quadratmetern entstehen 85 Stellplätze für Gelenkbusse und 90 Stellplätze für Solobusse.
Februar 2020
Gut anderthalb Jahre nach der Grundsteinlegung ist der allergrößte Teil der Arbeiten erledigt, so dass die Mitarbeiter bald ihre neuen Büros und die Werkstätten beziehen können: Die Arbeiten am Rohbau, Stahlbau und Dach sind beendet und auch die Fassaden von Werkzeughalle, Werkstatthalle und Betriebsdienstgebäude sind fertig. Jetzt muss nur noch der Innenausbau zu Ende geführt und die Räume natürlich eingerichtet werden. Nach bisherigem Zeitplan sollten auch diese Schritte bald abgeschlossen sein. Der Inbetriebnahme des neuen Gebäudekomplexes steht dann nichts mehr im Wege.
Eine Baustelle bleibt der Betriebshof aber auch danach noch, da Restarbeiten erledigt werden müssen. Bis beispielsweise die Abstellhalle für die Busse fertig gestellt und der Hof gepflastert ist, werden noch einige Monate vergehen.
Baufortschritt bis Dezember 2019
Baufortschritt bis Juni 2019
Baufortschritt bis Januar 2019
Bau des Betriebsdienstgebäudes: Dezember 2018
Förderbescheidübergabe und Baubeginn zur Grunderneuerung des Busbetriebshofes Lindenberg am 10. Juli 2018
Dr. Bernd Althusmann, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung hat am Dienstag, 10. Juli 2018 den Förderbescheid des Landes Niedersachsen zur Grunderneuerung des Busbetriebshofes der Braunschweiger Verkehrs-GmbH an Oberbürgermeister Ulrich Markurth und Geschäftsführer Jörg Reincke übergeben. In einem symbolischen Akt wurde dann der Grundstein für die Grunderneuerung und den Neubau der Werkstätten und des Betriebsdienstgebäudes an der Lindenbergallee gelegt.
„Für das zweitgrößte Verkehrsunternehmen und dem wichtigsten Anbieter des ÖPNV in der Region, finden hier wichtige Investitionen für den Busbetrieb statt, zum Bespiel der Bau von geeigneten Werkstätten und moderne Ausstattungen. Um diesen wichtigen Knotenpunkt für die Braunschweiger Region zukunftsfähig aufzustellen, freue ich mich, im Namen des Landes Niedersachsen dieses Vorhaben mit ca. 11,4 Millionen Euro zu unterstützen“, sagte der Minister.
„Die Grunderneuerung des Busbetriebshofes ist ein deutliches Signal für den Ausbau des ÖPNV in Braunschweig“, freute sich Oberbürgermeister Ulrich Markurth. „Nach dem Neubau des Stadtbahnbetriebshofes ist es höchste Zeit, auch Betriebsgebäude und Werkstätten für den Busbetrieb auf einen modernen und zeitgemäßen Stand zu bringen. Ich bin dankbar, dass das Land Niedersachsen uns dabei unterstützt. Moderne und gut ausgestattete Betriebsstätten sind die Grundlage für einen gut funktionierenden ÖPNV, der künftig eine größere Rolle in Braunschweig spielen soll. Der Ausbau ist auch ein Signal an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verkehrs-GmbH. Ihre Arbeit für Braunschweig ist wichtig, und sie sollen gute Bedingungen vorfinden“.
„Wir freuen uns sehr über den positiven Förderbescheid über 11,4 Millionen Euro durch das Land Niedersachsen, die den notwendigen Neubau nun möglich machen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 22,1 Millionen Euro“, sagte Jörg Reincke, Geschäftsführer der Verkehrs-GmbH. „Nachdem wir in den Jahren 2011 und 2012 die ersten Hallen der Werkstätten grunderneuert haben, werden wir in dieser Bauphase die Werkstätten, das Betriebsdienstgebäude und die Abstellhallen komplett neu aufbauen. In dem neuen Betriebsdienstgebäude und Werkstattgebäude arbeiten dann alle Arbeitsbereiche mit 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bussektors unter einem Dach“, so Reincke.
Was wird grunderneuert und neu gebaut?
Die Werkstätten
Im ersten Bauabschnitt werden die Werkstätten mit vier Spuren bis auf die Fundamente abgerissen und neu aufgebaut. Auf den ersten beiden Doppelspuren des Neubaus ist die Betankung, die Innenreinigung und Fahrzeugversorgung der über 150 Busse vorgesehen. Auch die Ladestation für die induktive Ladung der Elektro-Busse wird hier eingebaut. Ein Dacharbeitsstand und eine umweltschonende Waschanlage wurden integriert. Zwei Spuren haben Arbeitsgruben für Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten. Es entstehen Lagerflächen für Ersatzteile mit kurzen Wegen zu den Arbeitsständen.
Das Betriebsdienstgebäude
Das neue Betriebsdienstgebäude schließt sich als dreigeschossiges Gebäude an die Werkstatt an und ist voll unterkellert. Untergebracht sind hier im Erdgeschoss die Fahrdienstleitung und der Betriebsrat. Die übrigen Räume sind als Lagerräume für die Werkstätten, die Schlosserei und das Batterien-Lager vorgesehen.
Im ersten Obergeschoss befinden sich die Kantine und eine Küche, sowie ein Aufenthaltsraum für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Des Weiteren gibt es hier Büros, einen Kassenraum und die Postfächer für die Fahrerinnen und Fahrer.
Das zweite Obergeschoss wird durch einen Aufbau über einen Teilbereich der Werkstatt erweitert. Neben den Dusch- und Waschräumen sind hier Umkleideräume für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Werkstätten und Fahrdienst untergebracht. Dazu kommen Technikräume, die Kleiderkammer, Büros, ein Besprechungszimmer, die Sattlerei sowie die Fahrschule.
„Wir planen den Bezug der neuen Werkstätten und des gesamten Betriebsdienstgebäudes im August 2019“, blickt Jörg Reincke voraus. „Solange müssen Teile der Werkstatt, die Waschanlage, die Spur für die Serviceleistung und die Tankstelle an den für den Übergang eingerichteten Stellen genutzt werden. Das ist mitunter nicht ganz einfach und erschwert den laufenden Betrieb in allen Bereichen, ist aber leider nicht anders lösbar. Dafür werden die neuen Werkstätten und das Betriebsdienstgebäude dann moderne neue Arbeitsbereiche und Sozialräume für alle bieten“, so Reincke.